Home KochenGrundrezepte Bratkartoffeln – die Story

Bratkartoffeln – die Story

by Feinschmeckerle

Ich habe Heike kein Bratkartoffelrezept gewidmet, weil ich bisher schlichtweg selbst keine hinbekommen habe. Egal was ich probiert habe, ich habe versagt. So gab es konsequenterweise gar keine Bratkartoffeln mehr. Dafür umso häufiger Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen (kann man ja nichts falsch machen). Und im Nordseeurlaub haben wir dann regelmäßig Bratkartoffeln für ein ganzes Jahr „vorgegessen“. Bis sie uns fast aus den Ohren kamen.

Allerdings habe ich die Blogbeiträge fleißig verfolgt. Und es war klar, es gibt Hoffnung. Auch für mich. Eines blieb mir in Erinnerung. So richtig gut geht’s wohl nur mit einer Eisenpfanne. Möglichst einer handgeschmiedeten aus dem schönen Allgäu.
Aber auch hier stand ich mir kurz selbst im Weg. Hatte ich doch bereits ein bleibendes, aufregendes Erlebnis mit Fett und einem Topf – so dass ich jetzt Besitzerin einer Löschdecke bin. Das typische Einbrennen der Pfanne mit Salz, Kartoffeln und Fett haben mich nicht zuletzt nach den haarsträubenden Schilderungen von Arthurs Tochter etwas Angst eingejagt.
Schon wieder den Rauchmelder zum Einsatz bringen? Und panisch mit der Löschdecke vor dem Herd stehen? Dann lieber noch auf Bratkartoffeln verzichten…
Zumindest bis zum Urlaub, in dem wir unseren Lieblingsküchenkramladen besuchten. Dort werden De Buyer Eisenpfannen geführt, die fantastisch sein sollen – und lediglich mit Wasser und Kartoffeln „eingebranntkocht“ werden. Sofort war die Pfanne gekauft und wurde am darauffolgenden Wochenende bearbeitet…

Es gibt ganz einfach. Die Pfanne zu 75% mit Wasser füllen und die Schalen von 3 rohen Kartoffeln dazu geben. 15 Minuten köcheln lassen. Danach trocknen und mit neutralem Öl (Raps) einreiben und erhitzen, bis es raucht (ohne dabei panisch zu werden…). Nochmals mit Küchenpapier ausreiben und mit neutralem Öl einreiben. Fertig!
Ich habe nicht die Easy-Variante mit vorgekochten Kartoffeln ausprobiert, sondern wollte es gleich so richtig wissen. Bratkartoffeln aus rohen Kartoffeln sollte es geben.
Dafür die festkochenden Kartoffeln schälen und in feine Scheiben schneiden.
Ordentlich Butterschmalz in der Pfanne erhitzen und Kartoffeln in Pfanne geben. Hitze zurückschalten (aus mittlere Stufe) und nach und nach ca. 20 Minuten Kartoffeln sanft braten – und immer mal wieder wenden.
Ich war sehr skeptisch was die Beschaffenheit der Pfanne anging – doch nach kurzem Festkleben gingen die Kartoffeln immer wieder vom Pfannenboden weg – und auch nach dem Ende ist der Pfannenboden glatt wie ein Babypopo. Sollte das mal nicht so sein (klebende Speisen), Pfanne einfach kurz mit Wasser auskochen. Niemals Speisen in der Pfanne stehen lassen.
Nach 20 Minuten eine Handvoll Zwiebeln und eine weitere mit feinem Speck dazu geben.
Weitere 5 Minuten brutzeln, mit Salz und Pfeffer würzen.

Was soll ich sagen? Es hört sich fast schon kitschig an, doch wir hatten selten, nein noch nie so gute Bratkartoffeln. Dazu gab es lediglich Rahmspinat und Rührei. 
Ich hätte die Kartoffeln auch pur gegessen. Ein echtes Gedicht!

Und der Abend wurde noch gekrönt. Dazu gab es als Belohnung und ideale Begleitung den 2009er Riesling vom Weingut Wegeler, mit dem uns das Weindepot überrascht hat.

Die Warterei auf die richtigen Bratkartoffeln und die dazugehörige Pfanne hat sich echt gelohnt.

Und ganz nebenbei haben wir mit dem Riesling unseren Balkonwein 2012 gefunden.

Happy End auf allen Ebenen 🙂

Das könnte Euch auch gefallen...

1 comment

Heike 26. April 2012 - 10:00

Ich gratuliere! *hüpf*
Tja, ich schaff es ja leider immer noch nicht wirklich. Zumindest nicht verlässlich jedes mal.
Hab schon eine Sammlung missglückter Bratkartoffelbilder, irgendwann…

Reply

Leave a Comment