Home KochenGrundrezepte Kässspätzle nach Deutschland vegetarisch #dveg

Kässspätzle nach Deutschland vegetarisch #dveg

by Feinschmeckerle

Ich gestehe. Ich bin nicht kochbuchsüchtig. In keinerlei Hinsicht. Ich kann entspannt an „Sonderangeboten“ vorbei gehen, bekomme auch keinen erhöhten Puls, wenn Tim Mälzer oder Jamie Oliver neue Werke herausgeben.

Aber: wenn Katharina Seiser ein Kochbuch veröffentlicht, ist klar, das wird gekauft. Das war schon bei „Österreich vegetarisch“ so. Ein Kochbuch, aus dem ich regelmäßig das ganze letzte Jahr gekocht habe und sicher kochen werde, bis ich alt und hutzelig bin.

Tut sich Katharina für  das neue Werk „Deutschland vegetarisch“ dann auch noch mit dem begnadeten Koch & Foodstylist Stevan Paul zusammen, ist das mehr als ein Kaufargument. Und so wurde das Buch auch kurz nach Bekanntgabe bereits vorbestellt.

Als der nette Kurier von meinem Haus- und Hofbuchhändler dann endlich mit dem Kochbuch um die Ecke kam, war die Freude groß. Deutschland vegetarisch ist, wie schon erwartet ein Kochbuch genau nach meinem Geschmack.

Optisch wunderbar aufgemacht. Tolle Fotos, die keinen neumodischen Prop-Schnickschnack brauchen. Und die Rezepte, wie schon erwartet: klar strukturiert, ohne Schäumchen und Co. Statt dessen gibt’s auch mal Kondensmilch im Salat – und der sorgt laut Frau Dinnerumacht (sehr schöner Bericht) genau für den unverwechselbaren „Schmeckt-wie-bei-Oma-Geschmack“.

Der ist mir persönlich ohnehin viel wichtiger, als jegliche Molekular-Koch-Experimente und auch jedes noch so lange toll massierte und gereifte Steak vom anderen Ende der Welt.

Die besten vegetarischen Rezepte Klassiker in einem Buch vereint. Das bedeutet – der Speiseplan ist für lange Zeit gleichbedeutend mit: ich schau mal eben in Deutschland vegetarisch.

Doch, wo fange ich an? Im Kühlschrank befanden sich noch Eier, rote Zwiebeln, Emmentaler und Bergkäse – das sehe ich mal als Zeichen, sofort die Kässpätzle zu machen.

Eine richtige Entscheidung – ideales Soulfood, besser geht’s nicht 🙂

Für 4 Personen:

Spätzle:

  • 5 Eier (L) mit
  • 150 ml Wasser verquirlen (ich nehme hier gerne Sprudel mit viel Kohlensäure)
  • Mit 500 g Mehl (gesiebt, 405er) und 
  • einer guten Prise Salz zu einem glatten Teig verrühren (Teig mit einem Kochlöffel – am besten mit Loch – so lange mit Greifbewegungen schlagen, bis er eine cremige Konsistenz bekommt und Blasen wirft. Zugedeckt ruhen lassen.
Schmorzwiebeln (oder wie der Schwabe sagt „gschmälzte Zwiebeln“):
  • 3 große Gemüsezwiebeln in Ringe schneiden (ich hatte rote Zwiebeln…)
  • 4 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen, Zwiebeln reingeben, salzen und bei milder Hitze unter Rühren ca. 15 – 20 Minuten weich und goldbraun schmoren
  • 1 TL Zucker unterrühren, mit
  • 50 ml trockenem Weißwein oder Apfelsaft ablöschen und aufkochen
  • Mit Pfeffer würzen, ggf. nachsalzen
Während die Zwiebeln schmoren, einen großen Topf mit Salzwasser aufkochen lassen. Jetzt die Spätzle entweder ins Wasser schaben, oder wie ich mit Omas Spätzlespresse ins Wasser drücken.
Spätzle im Wasser aufsteigen lassen, dann 2 Minuten kochen. 

Herausnehmen und in kaltem Wasser kurz abschrecken und abtropfen lassen. Auf einem Blech ausbreiten und mit einem feuchten Tuch abdecken. So verfahren, bis der Teig verbraucht ist.
200 g Emmentaler und 200 g Bergkäse reiben (damit steht und fällt übrigens die Qualität der Kässpätzle – bitte nehmt um Gottes Willen keinen Packungs-Industrie-Emmentaler, sondern einen guten Emmentaler und Bergkäse mit Geschmack – sonst schmeckt das Ganze wirklich nicht!). 
Auflaufform buttern. Abwechselnd Spätzle, Käse und Zwiebeln einschichten. 
Im heißen Ofen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) auf der 2. Stufe von unten 35 Minuten backen.
Wer mag, gibt noch Schnittlauchröllchen darüber – und isst einen einfachen grünen Salat dazu.
Prädikat: herrliches Soulfood!

Affiliate-Links zu Osiander: Wenn darüber bestellt wird, allerdings erhalte ich einen kleinen Vermittlungs-Betrag, den ich wieder in Feinschmeckerle stecken kann 🙂

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4 comments

Anonym 19. Oktober 2013 - 22:18

Ich habe mir mal von einem Allgäuer Ureinwohner (auch: Allgorigine genannt) erklären lassen, wie er Kässpätzle macht und seither mavch ich´s genauso. Es fängt ganz genauso an , wie von Dir beschrieben, Zwiebeln und Käse werden vorbereitet, Spätzlesteig gemacht und mit der Presse ins Wasser befördert, alle weiteren Arbeitsschritte fallen weg. Die Spätzle werden mit dem Spatzenfänger direkt in eine vorgewärmte Schüssel befördert und nach jeder Portion wird eine Lage Käse und eine Lage Zwiebeln aufgelegt. Die Wärme des Kochwassers reicht, um den Käse zart schmelzen zu lassen und die ganze Sämigkeit und der Geschmack aus dem Spätzlestopf kommen frisch auf den Tisch. Dass man damit auch noch Energie, Zeit und (Spül-)Arbeit spart, ist nur ein Randaspekt …
Probier´s mal aus, ich habe mich nach dem ersten Versuch gefragt, wie ich das jemals anders machen konnte ….
Gruß von Loretto Günther

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Anonym 20. Oktober 2013 - 14:06

Ja, gut, es ist vielleicht kein Fehler, wenn man dabei einen auf 80° vorgewärmten Backofen zur Hand hat, um die Schüssel zwischendurch immer wieder warm zu stellen … Günther

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Frau Feinschmeckerle 20. Oktober 2013 - 16:26

Hallo Günther,
das ist wirklich eine super Idee! Ich glaube meine Oma hat's auch so gemacht… für mich ist das sicher ideal, da ich Kässpätzle nicht knusprig mag, sondern den Käse nur zart geschmolzen!

Viele Grüße auf d' Alb!

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Hulda 29. März 2019 - 7:51

Hallo Ihr Käsespätzleliebhaber,
auch ich mache die Käsespätzle ganz orginal. Habe ich auch von einem Allgäuer gelernt.
Ich stelle aber die Tonkasserole nach jeder Lage in den Backofen, damit der Käse sehr schmilzt.
Aus Zeitgründen kaufe ich die fertiggeriebenen Emmentaler und Bergkäse. Die Käsespätzle gehen totzdem weg wie geschnitten Brot. Gruss von Hulda

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