Du bist was Du isst! Diesen Satz haben wir kürzlich bei dem gemeinsamen Koch Abend im Zuge der Buchpräsentation von „Fleisch“ mit Simon Tress und Georg Schweinfurth oft gehört – und er geht mir nicht mehr aus dem Kopf.
Besonders nicht, wenn ich wie diese Woche wieder einmal sehe, wie Tiere bei einem Wiesenhof Zulieferer gequält und misshandelt werden. Sie wurden (laut Filmdokumentation) mit der Mistgabel erschlagen und bei lebendigem Leib aufgespießt.
Bei Wiesenhof selbst sei man schockiert. Wie immer, wenn es solche Dokumentationen gibt. Dort ist man in Sachen Krisen PR geübt.
Doch wie soll das Business funktionieren, wenn eine „frische junge Ente“ im Supermarktprospekt gerade mal 5,99€ pro Kilo kostet. Oder beim Discounter sogar nur 3,99€ je Kilo.
5,99€ für ein Kilo Tier, welches aufwächst und sowohl dem Produzenten, Wiesenhof und dem Supermarkt Gewinn bringen soll?
Für 5,99€ bekomme ich im Supermarkt auch eine Torte.
Ein Lebewesen kostet soviel wie Torte.
Und so vielen Menschen ist das egal. Denn rund 60% der Enten werden jetzt verkauft. Ein Riesen Geschäft.
Erst gestern auf dem Marktstand haben sich Leute wieder über die „teuren“ Enten aufgeregt.
Dabei waren es noch nicht mal Bio-Enten.
In Deutschland geben Menschen zu Weihnachten rund 284 € für Geschenke aus.
Und vielen von Ihnen sind schon 40€ für eine Bio-Ente zu viel, die man sich einmal im Jahr gönnt.
Mein Wunsch für 2015
Ich weiß, dass die meisten Leser hier genau wissen was sie kaufen und sehr genau darauf achten.
Kein Billigfleisch mehr kaufen – nur so kann man diesem üblen Billig-Kreislauf entgegen treten.
Mir geht es auch nicht um den Enten-Produzenten: sondern um die Leute, die ohne Nachzudenken dieses Billig-Fleisch kaufen.
Ich wünsche mir, dass Ihr es 2015 schafft, genau diese Mission weiter zu geben – und vielleicht den einen oder anderen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis dazu zu bringen, in Zukunft ebenfalls darauf zu achten. Oder einfach mal darüber nachzudenken. Denn das ist ja meist der erste Schritt.
Und ja – das bedeutet, dass mehr vegetarisch gegessen wird. Denn die wenigsten Menschen können sich die gleichen Mengen hochwertiges Fleisch leisten.
Tierfreitag
Mit dem Tierfreitag von Katharina Seiser gibt es eine tolle Aktion – allein im Jahr 2014 wurden dort über 400 Beiträge gesammelt. Respekt!
Alle haben sie gemeinsam, dass es um Beiträge über appetitliche Pflanzen-Rezepte ohne Ersatzprodukte und vorbildliche Tierhaltungsprojekte geht.
Es gibt jede Menge tolle vegetarische Rezepte – wer hier nicht fündig wird, dem ist nicht zu helfen!
Und was trage ich dazu bei?
Ich habe mir für 2015 vorgenommen alle möglichen Quellen zu recherchieren, wo Ihr im Raum Reutlingen, Metzingen, Tübingen und auf der Schwäbischen Alb gutes Fleisch kaufen könnt.
Das werde ich auf Feinschmeckerle.de sammeln und regelmäßig darüber informieren.
Dazu gibt’s dann als Erkennungszeichen auch eine entsprechende Grafik.
3 comments
Verzicht auf Billig-Fleisch und stattdessen eher vegetarisch scheint mir auch der einzige Ausweg zu sein – wenn es auch bei Milchprodukten und Eiern auch auf die Haltungsbedingungen und das Futter ankommt. Beim "Tierfreitag" wird das halt auch nicht geduldet, insofern kommt mir der Ansatz auch eher dogmatisch vor. Auf dein Projekt, "gutes Fleisch aus der Region" bin ich gespannt.
Ein guter Vorsatz! Es funktioniert nur, wenn wir alle ein wenig mehr darauf achten, was und wo wir kaufen. Wenn man sein Fleisch regional kauft, kann man den Landwirten auch viel mehr "auf die Finger" schauen…..
Ich habe schon einige Rezepte vom TierFreitag ausprobiert und werden auch diese Aktion weiter verfolgen.
Liebe Grüße
Trudi
Hallo Frau Feinschmeckerle,
ein gutes neues Jahr und ich freue mich schon sehr auf die guten Fleisch-Adressen!
Liebe Grüsse B-Hörnchen