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So macht eine Schwäbin Spätzle!

by Feinschmeckerle

Kürzlich ging es um schwäbische Foodblogs. Feinschmeckerle wurde erwähnt. Da ist mir aufgefallen – ich koche zwar häufig schwäbisch und mit regionalen Zutaten.

Aber einige der wichtigsten Schwaben Leibspeisen sind hier im Blog nicht zu finden. Das muss sich 2015 dringend ändern. Und so fange ich mit dem Grundrezept für Spätzle an – so wie ich sie mache, seit ich denken kann!

Grundrezept schwäbische Spätzle

Bei mir gibt’s recht häufig Spätzle. Auch wenn ich mit Hr. Feinschmeckerle einen Kartoffel-Esser am Tisch sitzen habe, „opfert“ er sich doch immer wieder gerne.

Auf Vorrat gemacht, eingefroren und kurz in der Pfanne geschwenkt, eignen sich Spätzle auch als schnelle Beilage zu Gemüse oder mit Käse überbacken als Käsespätzle.

Spätzle selbst sind kein Hexenwerk. Man sollte nur ein paar Dinge beachten…

Aber wie immer führen viele Wege nach Rom. Jeder hat ja so seine eigenen Erfahrungswerte 🙂

  • Den Spätzle Teig mit dem Kochlöffel von Hand schlagen. Ich weiss, dass viele mit dem Kopf schütteln – aber die richtigen Mengenverhältnisse und die richtige Konsistenz bekomme ich nur hin, wenn ich den Teig von Hand schlage. Allerdings bis maximal 4 Personen. Danach kommt auch bei mir die Maschine zum Einsatz.
  • Spätzlemehl bye bye. Als meine Oma Spätzle gemacht hat, gab es auch kein Spätzlemehl. Viele Schwäbinnen sagen, das ist einfach Geldmacherei. Ich habe es mal ausprobiert und keinen großen Unterschied gemerkt. Lediglich Freunde des sogenannten Spätzle Shaker bekommen wohl nur Teig mit Spätzlemehl durchgedrückt
  • Lasst Spätzle Shaker und Tetrapaks links liegen. In letzter Zeit kommen immer seltsamere Dinge auf den Markt, um Spätzle schnell herzustellen. Ich bin ja nicht grundsätzlich gegen neue Technik, aber was die oben genannten „Tools“ angeht, kann ich nur abwinken.

    Wer also auf die Schnelle Spätzle braucht, kann dafür z.B. auch so eine Art Spätzlereibe nehmen – die kann danach sogar in die Spülmaschine.Und noch schneller geht’s mit qualitativ hochwertigen Fertigspätzle. Lieber gute Fertigspätzle, z.B. von Albgold, als gar keine Spätzle.
  • Wer Spätzle schaben möchte – hier gibt’s eine prima Video-Anleitung!

    Für alle Nicht-Schwaben – ich kann gerne die Untertitel liefern 😉 Danke Sivie für diesen Tipp!
  • Gute Zutaten = gute Spätzle. Nehmt gutes Mühlenmehl. Entweder aus der Mühle vor Ort, oder z.B. von der Adler Mühle, die auch einen Online Shop haben. Und natürlich Bio Eier.
  • Spart nicht an den Eiern. Ich habe schon Rezepte gesehen, die nur 1 Ei auf 100 g Mehl genommen haben, dazu für de Farbe Safran und viel Wasser. Das ergibt zwar irgendwas. Aber keine Spätzle. Oma sagte: auf 100 g Mehl kommen 2 Eier (Gr. M) – und daran halte ich mich auch heute noch.

Spätzle Rezept für 2 Personen

Spätzle machen schritt für schritt
  • 200 g Mehl (Weizen 405) in eine Schüssel geben, eine Mulde ins Mehl eindrücken
  • 4 kleine oder 3 große Eier in die Mulde schlagen
  • 1/2 TL Salz dazu geben
  • Sollte der Teig zu fest sein, mit wenig Mineralwasser nachhelfen – je dickflüssiger der Teig, desto „kräftiger“ sind die Spätzle
  • Alles gut mit einem Kochlöffel vermengen, bis der Teig Blasen wirft – ein schönes, kostenloses Workout 😉
  • Großen Topf mit Wasser aufsetzen, Wasser salzen
  • Jetzt entweder Spätzle ins Wasser schaben – oder so wie ich Omas Spätzlepresse mit Teig befüllen
  • Teig ins Wasser drücken
  • Kurz aufkochen lassen – die Spätzle sind gar, wenn sie oben schwimmen
  • Mit einem Schaumlöffel Spätzle aus dem Wasser nehmen und warm stellen – ggf. weitere Fuhren ins Wasser pressen
grundrezept Spätzle

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24 comments

Sandra von from-snuggs-kitchen 23. Januar 2015 - 11:46

Und mir fällt da auf – Spätzle gibt es bei uns viel zu selten.
Früher in der Kindheit gab es oft Spätzle und zwar von Oma, auch mit normalem Mehl 🙂

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inadmin 23. Januar 2015 - 13:24

Und Omas wissen genau wie es perfekt wird 🙂

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Kochbuch für Max und Moritz 23. Januar 2015 - 14:41

Es soll sehr anspruchsvolle Schwäbinnen geben, die beim Spätzleteig aufs Wasser verzichten und zum Teig so viele Eier nehmen, wie das Mehl annimmt. Deine Spätzle sehen gut aus 🙂

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inadmin 25. Januar 2015 - 9:49

Ja bei meiner Oma hätte es auch keinen Tropfen Wasser im Teig gegeben! Aber sie hatte auch gleich neben der Küche den Hühnerstall! Darum beneide ich sie ein wenig …

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Arthurs Tochter 24. Januar 2015 - 8:13

Ich bin sehr glücklich, dass Du als Schwäbin erlaubst, die Spätzle in die Presse zu geben und nicht auf der Schaberei bestehst 😉
Die leckersten Spätzle habe ich mal im Ikarus gegessen, dort wurden sie mit Hummercorail gefärbt. Das ist nun so gar nicht schwäbisch, aber trotzdem fein,,,

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inadmin 25. Januar 2015 - 9:51

Bei uns gab es ja früher generell auch bei großen Familien Essen immer Spätzle… und da schabt niemand mal eben für 12 Personen Spätzle 😉
Die Hummer-Variante klingt auch gut. Schwäbische Fusion Küche gibt's eh viel zu selten…

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Claudia 24. Januar 2015 - 16:06

Ich habe früher immer gedacht, dass in Schwaben schon seit jeher Spätzlemehl verwendet wurde. In der Schweiz gibt es ja auch Knöpflimehl. Danke fürs nochmalige Bestätigen, dass ein Spezialmehl nicht notwendig ist, sondern eher ein qualitativ gutes Mühlenmehl 🙂

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inadmin 25. Januar 2015 - 9:52

Die Qualität ist immer das wichtigste!

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Sivie 24. Januar 2015 - 16:55

Zum Schaben gibt's ein tolles Video: https://www.youtube.com/watch?v=-Y6Ga9hMm4Y

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inadmin 25. Januar 2015 - 9:54

Das ist ja genial! "Ond da flutscht des" 🙂

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Manuel 24. Januar 2015 - 19:20

Wenn es nach meiner Oma gehen würde, dann wären alle sogenannte Spätzle keine Spätzle die man nicht geschabt hat. Aber das ist natürlich wie immer Ansichtssache. Wir selber machen die Spätzle mal geschabt oder in der guten alten Presse.
Beim Mehl muss ich dir zustimmen, am Besten zu einer Mühle in der Nähe gehen und gutes Mehl kaufen. Das ist gar nicht so teuer wie viele immer denken. Wir kaufen da immer einen 5 kg oder 10 kg Sack.

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inadmin 25. Januar 2015 - 10:02

Ja ich finde auch – die Abwechslung macht's! Ich zum Beispiel mag keine Knöpfle – das sind für mich irgendwie keine Spätzle 😉

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Schokobeeri 24. Januar 2015 - 23:25

Yummi! Ich liebe Spätzla. Deine sehen auch lecker aus. Fehlt nur noch Bratensoße 🙂
Liebe Grüße, Nina

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inadmin 25. Januar 2015 - 10:02

Die gab es natürlich dazu 😉 Ich muss gestehen. Am liebsten esse ich Spätzle mit Soß und vielleicht noch ein bisschen Kartoffelsalat – im gleichen Teller. Da braucht's meist gar kein Fleisch!

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Miz Threefivesix 25. Januar 2015 - 8:41

Meine Oma ist auch aus dem Schwäbischen, aber leider habe ich nie aufgepasst! Danke dass ich das bei dir jetzt perfekt nachholen konnte – diese "No-nonsense"-Anleitung gefällt mir.

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inadmin 25. Januar 2015 - 10:03

Das freut mich – bin gespannt, wie Dir dann die selbstgerechten Spätzle schmecken!

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Linse mit Spätzle – sind em Schwob sei Schätzle – Gschleckts Göschle 25. Oktober 2016 - 22:48

[…] Spätzle gibts beim Feinschmeckerle und dem ist nichts mehr […]

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Philipp 6. Februar 2017 - 20:57

Hört sich sehr gut an. Bin zufällig darüber gestolpert, da ich bei meinem blog auch ein Spätzlerezept veröffentlicht habe.
Dein Blog gefällt mir super! Weiter so!

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M. Hirschler 1. Januar 2019 - 15:16

Ein bisschen was zu dem zu verwendenden Mehlen: Natürlich ist Spätzlesmehl was Besonderes – es ist kein normels 405er, sondern grober, aber feiner wiederum als Griess.
Es kommt unter den Namen „Dunst“, „griffiges“ oder „doppeltgriffiges Mehl“ oder auch „Wiener Griessler“ daher, das meint aber im Prinzip immer dasselbe, nämlich gröberes Mehl als das glatte Standardmehl.
Ich habs bis heute in allen möglichen Läden gefunden, dürfte also kein Problem darstellen, da dran zu kommen.
Ein Vorteil von dem Material ist, dass es kaum staubt.
Ein anderer Grund, es zu nehmen, ist, dass die Spatzen dadurch ein bisschen bissfester werden. Italienische Pasta wird nicht umsonst aus Hartweizengriess gemacht.
Aber es ist natürlich keine Vorschrift gegeben, dass man Spatzen nur mit Dunst machen kann. Ich selber hab schon alle möglichen Mehle benutzt, die wildeste Kombi war zusaammengestellt aus einem Rest Dinkel 630 und Weizen 405 und dann noch Weizenvollkornmehl – mir war praktisch Alles ausgegangen. Hat aber dennoch gut funktioniert……

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manu 13. Januar 2021 - 2:01

Was ist eigentlich Mühlenmehl?Wird nicht jedes Mehl in einer Mühle gemahlen?Und wenn, mag das ja nur für jemanded zutreffen der in einem Dorf wohnt.Ich habe meine Jugend in Kleinstädten wie Eislingen/Fils und Göppingen verbracht in den 60er Jahren kann mich aber nicht entsinnen dass jemand jemals Mehl direkt aus der Muehle gekauft hätte aber vielleicht täusche ich mich da ja, obwohl ich es nicht sehr sinnvoll finde bei Müllers 2 pfund Mehl zu kaufen zu gehen, und einen Sack zu erstehen ist ja bei kleinen Haushalten konsum und lagerbedingt auch nicht sehr ,,, na ja wie auch immer hilfreich finde ich dass man gar kein Wasser hinzufügen muss und dass auch erlaubt ist eine Spaetzlepresse zu verwenden ich habe naemlich eine schoene blaue Presse von Kull mit einer speziellen Lochung die wie handgeschabt aussehen…

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Hennings Sabine 21. März 2021 - 16:16

Endlich ein Spätzle-Rezept das meinen Vorstellungen von perfekten Spätzle trifft! Ich habe mich auch immer gewundert, wie wenig Eier und wie viel Wasser in den meisten Rezepten ist! Danke für das tolle Rezept! Das wird jetzt abgespeichert als das ULTIMATIVE SPÄTZLEREZEPT!!!

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Feinschmeckerle 5. April 2021 - 23:30

Das freut mich sehr. Richtige Spätzle brauchen einfach genügend Eier 🙂

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Nelson Nikolaus Röhrl 12. Dezember 2021 - 18:03

Also ich hab immer ein Ei auf 100 g Mehl genommen, aber Ich glaube die Spätzle die ich gerade gedrückt habe sind hervorragend. Ich hab bei Spätzle alles ausprobiert, geschabt, gehobelt, gepresst mit größeren Löchern und kleineren Löchern und festeren oder flüssigerem Teig. Aber am Ende hab ich genau das gleiche Modell von Spätzlepresse gefunden welches meine Mutter schon vor meiner Geburt hatte. Und jetzt schmecken meine Spätzle mit Demetereiern und Spielberger Mühle Spätzlemehl endlich so sie ich sie will. Wie bei Mamma. Und dazu die echten Alplinsen von der schwäbischen Alp und Bio Saitenwürstechen vom Ökodorf Brodowin in Brandenburg. Und kein Sternekoch könnte es besser machen.

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Rolf Bauer 18. November 2022 - 13:10

Da die Eier immer unterschiedlich groß sind, mache ich das mit Abwiegen. Pro Person ca. 60 g Ei (ist eines der Größe M). Also bei 4 Personen z.B. 250 g Ei. Dann die gleiche Menge Mehl + 10-20% zusätzliches Mehl. Dinkelmehl etwas mehr als Weizen. Salz nehme ich pro Ei 1 g. Das sind richtig gehaltvolle Spätzle. Wer es etwas leichter möchte, kann 1 Ei durch (Mineral)Wasser ersetzen (gleiches Gewicht wie die verwendeten Eier). Die Konsistenz ist optimal für meine ca. 80 Jahre alte Spätzlepresse. Den Teig mindestens 30 Minuten ruhen lassen.
Das Wasser gut salzen und etwas Öl dazu geben.

Da die historische Presse nicht auf den Hundertstel Millimeter gearbeitet ist, bleibt beim Öffnen immer Einiges an Teig am Stempel der Presse zurück. Der kommt auch ins Wasser und gibt einen dicken „Spatzen“, den der Koch als Belohnung bekommt.

Gutes Gelingen und einen guten Appetit.

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