Home Allgemein Schwäbische Foodies: Miriam & Friedemann von Unser Meating

Schwäbische Foodies: Miriam & Friedemann von Unser Meating

by Feinschmeckerle

In der Bloggersphäre gibt es ja so einige kuriose Kombinationen. Bloggende Schwestern, durchs Bloggen über Blaubeeren verliebte Pärchen, Kässpätzle-Tester, Currywurst-Blogger. Aber die Kombi Vater und Tochter? Die war mir neu, bis ich auf „Unser Meating“ gestoßen bin. Friedemann und Miriam  kommen beide „ums Eck“ aus Tübingen – und verzaubern die Leser immer wieder mit tollen Kreationen und noch tolleren Bildern.

2015.08.04_englische-Ziegenkäseteile-3Während Miriam eher in der Küche zuhause ist, kümmert sich Friedemann um tolle Fotos. Toll bedeutet für mich: abwechslungsreich und mitten aus dem Leben. Kein überladenes Schnickeldi-Flohmarkt Allerlei. Das Gericht steht im Vordergrund. Hier unterstützt dann auch ab und zu mal die Mama und gibt dem ganzen den letzten Schliff.

Und: es wird nie langweilig – weder auf dem Foto, noch auf dem Teller. Dazu gibt’s immer wieder Familien-Anekdoten und Reiseimpressionen.

Sehr sympathisch – genau wie Miriam, die ich kürzlich auf dem Foodbloggercamp in Reutlingen kennenlernen durfte. Dort hat sie ganz nebenbei auf jeden Fall den Titel „Miss Coolste-Schürze“ abgeräumt und ich hoffe Sie hasst mich nicht wegen der ganzen Käsereiberei 😉

Vielen Dank ihr zwei, dass Ihr meinen Fragebogen beantwortet habt und uns ein bisschen in Euren Blogger-Alltag reinschauen lasst! <3

Miriam und Friedemann vom Foodblog Unser Meating im Interview

2015.08.16_Thunfisch-Mousse-17Ihr bloggt ja seit November 2014. Wie kam es zur Blog-Idee: Hattet Ihr schon andere Blogs gelesen, oder war das eine spontane Familienunternehmen Idee?

Friedemann (F): Die Idee mit dem Food-Blog stammt eindeutig von Miriam. Als jemand, der bereits morgens nach dem Aufstehen, quasi zum Aufwachen Kochzeitschriften, -bücher und Blogs liest, lag das einfach nahe. Ich für meinen Teil wollte schon lange meine Fotografie einem größeren Publikum zugänglich machen, hatte aber noch nichts unternommen, als Miriam mit dieser Idee um die Ecke kam. Ob ich da irgendwie besonders reagiert habe, kann ich gar nicht mehr sagen. Aber ich konnte mir eine gemeinsame Aktion auf jeden Fall gut vorstellen. Und zwar eben weil es etwas Gemeinsames war.

Miriam (M): Dieses Gemeinsame war eben meine Intention: in der Kindheit hat man zusammen Lego gespielt, jetzt wohne ich woanders und wollte gerne nach wie vor etwas, das ein gemeinsames Projekt ist. Und weil Papa so begeistert von seiner neuen Kamera war, hab ich gedacht, dass man mit einem Foodblog unsere jeweiligen Leidenschaften verbinden kann.

Was macht Ihr im „echten Leben“? Ist Friedemann Fotograf?

F: Fotograf bin ich von Herzen, jedoch nicht von Beruf. Ich bin als Applikationsspezialist beim weltweit führenden Unternehmen in Sachen respiratorische Heimtherapie beschäftigt (M: Und alle jetzt so häää??? 😉 ) Die Fotografie begleitet mich seit meiner Jugend. Für mich, der bisher Reportage, Reise, Landschaft oder auch mal ne Hochzeit fotografiert hatte, bedeutete dies, mich mit Food-Fotografie zu beschäftigen. War bis dahin überhaupt nicht in meinem Fokus. Aber mit meinen 53 Jahren hab ich schon so manches im Leben gelernt. Warum also nicht auch ansprechende Bilder von Küchenkreationen machen?
M: Ich studiere Spanisch und Evangelische Theologie auf Lehramt am Gymnasium und bin gerade hauptsächlich mit der Examenslernerei beschäftigt.

2015.12.29_KürbisSuppe-12-4Wann begann die Kochleidenschaft?

M: Mein Interesse für Kochen begann schon in Teenagerjahren, zuerst etwas mehr mit Backen. Bei uns daheim wurde schon immer richtig gekocht, sprich ohne Tütchen und Päckchen und so wurde ich neugierig und hab einfach mal gemacht. Als ich dann irgendwann im Internet die ersten Kochblogs entdeckte und in Kochheften blätterte, stieg automatisch die Lust am selber machen.
Nicht unerwähnt bleiben darf auch, dass der Papa sich immer wieder als Grillmeister betätigt, wobei er nicht einfach nur Würstle aufs Feuer schmeißt, sondern gerne auch mal Hühner auf Bierdosen setzt oder zum Burgermeister wird 😉

Trefft Ihr Euch jedes Wochenende oder wie läuft das ab, wenn Ihr ein gemeinsames Posting plant?

F: Einen festen Rhythmus haben wir nicht, was die Produktion angeht (das Essen schon :-)).
M: Wenn wir uns treffen, dann geht es in die „Massenproduktion“: meistens werden mindestens 2-3 verschiedene Sachen fotografiert -es muss ja wieder eine Weile halten.
F: Davon hat letztlich die ganze Familie was. Denn es bleibt nicht bei neugierigen Blicken. Jeder will natürlich auch probieren und so ist der „Meeting-Teil“ und das gemeinsame „Eating“ (schlechtes Englisch …) etwas, wovon die ganze Familie profitiert.

Wer macht das Foodstyling – finde das bei Euch sehr gelungen.
M: Ha! Gelungenes Foodsyling… klappt mal besser, mal nicht ganz so gut. Ich koche meistens etwas saisonales oder ein Rezept, was schon lange zu meinem Repertoire gehört und stell das dann in unser provisorisches Fotoset im Wohnzimmer. Ich bin überhaupt nicht gut im Dekorieren und hoff immer nur, dass das eigentlich wichtige im Bild – das Essen- für sich selbst spricht.
F: Wir fragen uns dann nicht selten unsicher, ob das jetzt so gut aussieht. Und dann, dann kommt nicht selten meine herzallerliebste Frau um die Ecke, wirft einen kritischen Blick auf unser Werk, verliert kein Wort der Kritik (die Weisheit einer langjährigen Ehefrau…), sondern ersetzt irgendein Teil im Arrangement gegen ein anderes, das sie flink dazuholt: „was haltet Ihr davon?“ Und tja, was soll ich sagen: hatten wir je etwas dagegen einzuwenden?
M: Wie so vieles ist also auch das Styling Gemeinschaftssache 🙂

Und: gibt’s Unterschiede bei den Essensvorlieben – habt Ihr jeweils unterschiedliche Lieblingsgerichte und verratet mir diese?
F: Ich schau jetzt gar nicht erst auf dem Blog nach. Ich weiß, dass es da seeeehr viele, sehr gute Gerichte gibt. Aber ganz spontan sind das für mich Spaghetti! Kombinierbar mit einer großen Variation von Saucen und einfach phantastisch!
M: Spaghetti haben wir noch gar nicht auf dem Blog.. ist so schwierig zu fotografieren. Unter der Woche esse ich hauptsächlich vegetarisch, sehr gerne Risotto. Am Wochenende gerne ein Stück Fleisch in Form von Rouladen.

2015.09.02_Portwein-Tonic-7Wo könnt Ihr in Schwaben mal so die Seele baumeln lassen – verrattet Ihr uns Euren Lieblingsplatz / Eure Lieblingsplätze?
F: Ein abendlicher Spaziergang oben auf der Alb, vielleicht in der untergehenden Sonne im Herbst – wunderschön!
M: Im ehemaligen botanischen Garten in Tübingen, im Wohnzimmer bei Mama und Papa oder auch bei einer Alptraufwanderung.

Wo geht Ihr am Liebsten einkaufen?
F: Beim Provence-Urlaub auf den Märkten der Region. Im Alltag macht das meiste meine Frau.
M: Den Großteil besorge ich im Supermarkt, für frisches Obst und Gemüse schaue ich gerne beim Marktstand vorbei.

Welche Lebensmittel findet man immer in Eurem Kühlschrank?
F: Naturjoghurt, körniger Frischkäse und richtigen Käse
M: Quark, Milch und Senf

Ein stressiger Tag – welches schnelle Gericht zaubert Ihr im Handumdrehen?
F: Was bin ich froh, dass ich meist die „Zauberer“ in meiner Nähe habe!
M: Risotto! Gerne begleitet von einem Glas Wein dazu 😉

Welche Lebensmittel aus der Region möchtet Ihr nicht missen?
F: Cocktailtomaten aus dem eigenen Garten, Kaffee von der Lebenshilfe Zollernalb
M: Regionales Obst und Gemüse und die Tübinger Bio Bauernmilch, die man inzwischen auch ganz regulär im Supermarkt kaufen kann.
Frau Feinschmeckerle: auf die mag ich auch nicht verzichten!

Wir leben gerne in Schwaben, weil ….
F: …ich hier geboren und aufgewachsen bin. Und jedes Mal, wenn ich wieder heimwärts komme, die Albkette vor mir liegen sehe, finde ich diese Gegend neu toll!
M: … ich hier noch studiere und es Heimat ist!

Was vermisst Ihr in Schwaben?
F: Wasser! Mit Seen oder anderen Wasserlandschaften sind wir nicht gesegnet. Und zum fotografieren wäre das doch soo reizvoll. (M: Reicht dir der Schömberger Stausee etwa nicht? 😉 )  
Frau Feinschmeckerle: also mir würde der nicht reichen – Wasser vermisse ich auch ganz besonders! 

M: Den Freund, der im badischen Karlsruhe lebt.

Vielen Dank für das Interview – Miriam und Friedemann findet Ihr hier: https://unsermeating.wordpress.com

Alle Bilder sind von Friedemann / Unser Meating.

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2 comments

Unser Meating 19. Juni 2016 - 9:31

Liebe Ina!
Vielen Dank für deine lieben Worte – und nein! Dich könnte ich ganz sicher nicht hassen! Käse ist im Gegensatz zu nem Kilo Karotten längst nicht so schlimm zum Reiben 😀 Und das Endergebnis war einfach zu gut!
Einen schönen Sonntag dir!
Lg, Miriam

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Wer bloggt denn hier eigentlich? | Unser Meating 19. Juni 2016 - 9:43

[…] wie sich die Inhalte unserer Kühlschränke ähneln oder wo wir am liebsten freie Zeit verbringen. Hier gehts zum […]

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