Wenn ich mich auf den Urlaub an der schönen Nordsee freue, dann nicht nur wegen dem tollen Meer, den Wellen und dem endlosen Strand. Sondern auch wegen den kulinarischen Köstlichkeiten. Neben Krabben, Matjes und anderen friesischen Spezialitäten mag ich ganz besonders die Kieler Semmeln. Leider muss man auch hier ziemlich suchen, bis man wirklich gute Kieler bekommt. Auch an der Nordsee gibt es wie auch hier im Süden immer mehr Bäcker, die einfach Teiglinge aufbacken statt ordentliche Brötchen selbst herzustellen.
Um meine Sehnsucht zu stillen und die Vorfreude noch zu erhöhen, habe ich es einfach selbst ausprobiert die Kieler Semmeln zu backen. Und zwar nach einem Rezept von Plötzblog, welches ursprünglich von Frau Küchenlatein stammt.
Es passt das ganz wunderbar, dass unsere nette Rettungsgruppe von dem Projekt „Wir retten was zu retten ist“ in diesem Monat Brötchen und Brote rettet. Ich backe ja nicht ohne Grund schon seit vielen Jahren immer wieder selbst. Denn auch hier bei uns in der Gegend gibt es nicht mehr viele gute Bäcker, die komplett ohne Zusatzstoffe backen, oder komplett auf Teiglinge verzichten.
Bevor ich zum Großbäcker Brot greife, gibt’s dann lieber Vollkornschnitten ohne Zusatzstoffe aus dem Biomarkt. Oder ich bediene mich am eigenen Brot aus der Tiefkühltruhe, welches ich in Scheiben einfriere und so ganz einfach entnehmen kann. So verfahre ich auch mit „gutem“ gekauften Brot und komme ganz gut über die Runden – ohne die Großbäckereien noch zu unterstützen.
Die Kieler Semmeln herzustellen erfordert etwas Geduld. Hier gibt es eine Besonderheit im Gegensatz zu anderen Brötchen: sie werden noch in Salz und Butter gescheuert. Was für das besondere Äußere sorgt.
Geschmacklich und optisch bin ich von den Kieler Semmeln völlig begeistert. So sehr, dass sie sich mittlerweile zu unserer Standard Brötchen Sorte entwickelt haben. Und gleich in größeren Mengen gebacken werden. Schließlich lassen sie sich prima einfrieren und sorgen aufgetaut für das perfekte Sonntagsfrühstück.

Rezept Kieler Semmeln
(10 Stück)
Vorteig
- 200 g Weizenmehl 550 (ich 405)
- 150 g Wasser
- 1 g Frischhefe
Hauptteig
- Vorteig
- 300 g Weizenmehl 550 (ich 405)
- 125 g Wasser
- 5 g Frischhefe
- 15 g Backmalz (oder 10 g flüssiges Backmalz) (ich: Honig)
- 20 g Butter
- 10 g Salz
- etwas Butter und Salz zum Scheuern
So geht’s – Kieler Semmeln Step by Step Anleitung:
- Zutaten für den Vorteig am Vorabend zusammenrühren und ca. 14 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen …

… das sollte dann ungefähr so aussehen:
- Am nächsten Tag alle Zutaten 5 Minuten langsam au Stufe 1 und 10 Minuten auf Stufe 2 kneten lassen – bis er sich vollständig vom Schüsselrand löst


- Teiglinge von 68 Gramm abstechen und rund schleifen
- Erst von außen nach innen falten

- Mit der Hand rund schleifen



- Erst von außen nach innen falten
- Auf der Arbeitsplatte eine dünne Schicht weiche Butter streichen und diese ordentlich mit Salz bestreuen

- Teiglinge mit der glatten Seite nach unten darin scheuern (immer mal wieder nachbuttern / salzen)
- Teiglinge mit der gescheuerten Seit nach unten auf bemehltem Bäckerleinen ca. 2 Stunden gehen lassen (auch mit Bäckerleinen abgedeckt)
… bis sie sich deutlich vergrößert haben…

- Backofen vorheizen auf 220 Grad
- Mit der gescheuerten Seite nach oben mit Wasserspritze besprühen und bei 220 Grad ca. 20 Minuten backen lassen
- Danach nochmals absprühen
Wo gibt‘ was?
- Rezept Kieler Semmeln Plötzblog
- Rezept Kieler Semmeln Küchenlatein
- Bäckerleinen
- Teigspatel zum Teig abstechen








gemacht. In einer Pfanne mit Deckel habe ich ca. 2 cm Wasser erhitzt. Mit Salz etwas Zucker und 1 TL Butter habe ich das Ganze zum Köcheln gebracht.
Was haben wir im Urlaub gestaunt, als neben dem Spargelhäuschen ein Spargelschälautomat stand. Ein Traum! Erst war ich etwas skeptisch, ob das denn wirklich funktionieren kann.


Ich bin ja im Gegensatz zu vielen anderen Foodbloggern kein Kochbuch-Sammler. Natürlich besitze ich einige Kochbücher. Aber verglichen mit anderen Kochbuchbibliotheken ist meine wirklich klein. Das liegt daran, dass ich ja gerne Klassiker koche und eher bodenständige Sachen. Und da habe ich meine festen Klassiker-Kochbücher.