Wenn ich ehrlich bin, gibt’s hier keine Gemüse Kombi so häufig wie das Rataouille. Das liegt nicht nur daran, dass es unglaublich lecker ist. Ratatouille ist quasi die Basis für viele meiner Mitnehm-Mittagessen Kreationen und rettet mich Meal-Prep Versager oft durch manche Vorbereitungs Dürrephase.
Ja genau, ich bin ein echter Meal-Prep Versager. Schaut man sich in den sozialen Netzwerken um, gibt’s kaum jemanden, der nicht abends wunderbare Mittagessen Lunchbox Kreationen für den nächsten Tag kocht. Ich bin jedes Mal fasziniert – und scheitere oft einfach an der Realität. Die sieht so aus, dass ich zumindest 4 Tage pro Woche ziemlich weit pendle und sehr viel Zeit (oft mehr als geplant) in der Bahn verbringe. Oftmals soviel Zeit – gäbe es dort eine mobile Küche – ich könnte meal-preppen was das Zeug hält. Sogar ganze Zug-Abteile bekäme ich in der Zeit versorgt.
Nebenbei habe ich ja noch Freunde und mache ab und zu Sport. Und schwupps ist es 22 Uhr oder später. Da habe ich nun wirklich keine Lust mehr Karottenblüten zu schnitzen fürs Mittagessen am nächsten Tag. Ok, das war leicht übertrieben – aber Ihr versteht mich?
Immerhin schaffe ich es zu 80% ein Frühstück mitzunehmen. Und zwar häufig in Form eines Smoothies. Das geht aber nur, weil meine Haare bis Stuttgart automatisch trocknen und ich mir das Föhnen sparen kann 😉
Ratatouille als Meal-Prep Rettung
Jetzt mal im Ernst: ab und zu koche ich dann einfach einen riesigen Topf Ratatouille. Mit vielen roten Zwiebeln, Zucchini, Paprika, bestem Olivenöl und jeder Menge frischen und getrockneten Kräutern.
Ist das überhaupt ein Ratatouille?
Skandal! In mein Rataouille kommen übrigens keine Auberginen. Mit denen kann ich mich einfach nicht anfreunden. Darf ich das dann überhaupt noch Ratatouille nennen? Ist das überhaupt die Original Zubereitung und das Rezept aus Frankreich? Fragen über Fragen… für mich steht fest: es handelt es sich um einen schwäbisch französischen Gemüseeintopf. Und gerührt wird er in jedem Fall … – das Verb touiller (umrühren) steckt ja im Wort Ratatouille. Also… alles gut und „legal“ 😉
Meine 6 Tipps für das perfekte Ratatouille
- Nehmt gute rote Zwiebeln, am liebsten Tropea Zwiebeln – die sind leicht süßlich und schmecken wunderbar.
- Die Zwiebeln langsam und lange in gutem Olivenöl anschwitzen. Dann werden sie noch süßlicher und ihr bekommt einen guten Geschmack.
- Schneidet das Gemüse in nicht zu kleine Stücke. Ich mag es, wenn das Ratatouille noch bisschen Biss hat – und es schmeckt einfach besser mit größeren Stücken. Wir sind ja nicht in der 3-Sterne-Küche 😉
- Besonders im Sommer kommen bei mir frische, reife Tomaten mit rein. Die schneide ich in grobe Stückle und gebe sie mit etwas Salz, Zucker, ein paar Kräutern in den Mixer. So bekomme ich meine eigene Tomaten Passata und weiß genau was drin ist.
- Lasst die Schale an den Tomaten! Entweder ihr püriert wie ich die Tomaten oder esst die Schale mit. Auch wenn ich jetzt klinge wie Alfons Schuhbeck bei Kerners Köche früher: die wichtigsten Inhaltsstoffe der Tomate stecken in der Schale. Dort befindet sich besonders viel Lycopin. Lycopin verleiht Tomaten ihre rote Farbe und ist ein Carotinoid, es wirkt antioxidativ und schützt die Zellen im menschlichen Körper. Ist also mega gesund – so gesund, dass sich manche Leute das sogar als Pulver zuführen… statt Tomaten zu essen?
- Gewürze: ich habe tolle getrocknete provencalische Kräuter von meiner Freundin Thea Kornherr. Kurz vor Schluss gebe ich noch frischen Rosmarin und Thymian dazu. Übrigens geschnitten, so dass die ätherischen Öle auch austreten können.
Natürlich könnt Ihr auch Knoblauch und Auberginen verwenden – lasst Euch von meiner Variante nicht einschränken. Knoblauch kommt dazu nach dem Anbraten der Zwiebeln. Auberginen zusammen mit den Zucchini.
Rezept / Zubereitung Ratatouille
(2 Personen)
- Gemüse vorbereiten:
- 2 Zucchini (mittelgroß) in Stücke schneiden und
- 3 Spitzpaprika rot (oder 2 normale Paprika)
- Optional: 1 Aubergine ebenfalls in Stücke schneiden
- 1 -2 große rote Zwiebel(n) (möglichst Tropea) würfeln oder wer es gröber mag in Streifen schneiden und in
- 4 EL Olivenöl langsam in einer großen Pfanne anbraten – mindestens 10 Minuten bei mittlerer Hitze – ich nehme hier eine große Wok Pfanne
- 8 große Tomaten (ich nehme gerne Roma) „entstrunken“ und in grobe Stücke schneiden
- Mit 2 TL Salz, ein paar Umdrehungen aus der Pfeffermühle und 1 TL Kräutern der Provence, sowie etwas Basilikum (frisch oder getrocknet) im Mixer pürieren und zur Seite stellen
- Paprika zu den Zwiebeln geben und anbraten
- Ebenso Zucchini (und Auberginen)
- Würzen mit etwas Zucker, Salz, Pfeffer
- Nach ca. 5 Minuten pürierte Tomaten dazu geben (oder die Tomatenstücke)
- Etwas Zitronenabrieb dazu geben, sowie frische Kräuter:
- Ich nehme gerne Thymian und Rosmarin
- Jetzt einköcheln lassen – je nachdem wie knackig man das Gemüse haben möchte ca. 10 -14 Minuten… ich mag es ehrlich gesagt gerne bisschen weicher
- Final abschmecken mit Salz, Pfeffer, Zucker – ich mag hier auch immer eine leichte Schärfe und gebe Piment d’Espelette dazu
Wir essen das Ratatouille besonders gerne lauwarm zu gegrillem Lamm… oder zu Ofen-Feta… dazu gibt’s dann lediglich etwas Brot und Salat.
Und als Lunch esse ich das Ganze oft mit Reis und Bulgur – das schmeckt herrlich. Sogar wenn es kalt ist!
Dazu ein kühles Glas Rosé…. was will man mehr?
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Ich nehme seit Jahren eine WOK Pfanne von dieser Marke für die Zubereitung von solchen Gemüsegerichten und überhaupt zum Gemüse anbraten / dünsten. Bin super zufrieden! Habe einen passenden Deckel dazu – machmal nehme ich auch nur einen Pfannen Spritzschutz gegen Tomatensaucen Spritzer.
Ohne dieses Olivenöl geht bei mir nichts…
Piment d’Espelette gibt eine leichte Schärfe und schmeckt einfach fantastisch!